Nadine Truppat und Beate Pelani beim Powerman in Zofingen

Der World Triathlon Powerman in Zofingen (Schweiz) mit seiner ITU Long Distance Duathlon World Championships ist nicht zu Unrecht als der „härteste Duathlon“ der Welt berühmt-berüchtigt, gilt aber gleichzeitig unter den Duathlon-Spezialisten auch als die ultimative sportliche Herausforderung. Mit seinen Distanzen – 10km Laufen – 150km Radfahren – 30km Laufen und vor allem der anspruchsvollen Streckenauswahl auf beiden Laufstrecken und der drei Mal zu durchfahrenden Radrunde verlangt der Wettbewerb seinen Teilnehmern/-innen physisch wie mental wirklich alles ab. Allein die Höhenmeter der Teilstrecken belegen die Herausforderung – 240 HM beim 1. Lauf – 1.850 HM auf der Radstrecke – 550 HM beim 2. Lauf!

Die 32. Auflage des Klassikers geht unter Teilnehmern und Zuschauern als „Showerman“ in die Annalen des Duathlon-Sports ein. War es morgens schon recht frisch, macht einsetzender Dauerregen das Rennen von Anfang an zu einem wahren Ausscheidungsrennen. Die Zahlen belegen dies in einer ganz eindeutigen Sprache – 262 waren für die Langdistanz-Rennen eingeschrieben, 216 sind dann schlussendlich gestartet, 150 sind dann überhaupt im Ziel in Zofingen angekommen. Die meisten Ausfälle waren aufgrund von Unterkühlungen zu verzeichnen.

Nach intensiver Vorbereitung ging dann auch Nadine Truppat vom Marathon-Club Menden im Feld der Altersklassen Athletinnen kurz nach den Elite-Frauen im Trikot der DTU an den Start. Auf dem Weg zur ihrer ersten Lang-Distanz hatte sie sich auch von einer beim Rad-Training erlittenen Schlüsselbeinfraktur nicht aufhalten lassen. „Sie hat sich mit eisernem Willen auf dieses Mega-Event als Jahreshöhepunkt vorbereitet! „Unendliche“ Kilometer auf den Rad und auf der Laufstecke stehen im Trainingsbuch, alle mit einer bewundernswerten Konsequenz umgesetzt und in einem systematischen Trainingsaufbau zielgerichtet auf den Punkt gebracht.“ ist ihr Trainer Kasselmann von seinem Schützling begeistert. „Und sie hat das Rennen dann auch mit eisernem Willen zu Ende gebracht! Das Laufen auf der ersten Runde lief trotz strömenden Regens anfangs sehr gut. Aber schon beim Wechsel auf das Rad wird es schwer. Ihr Rad-Schuh hat sich verklemmt, sodass sie nur mit erheblicher Verzögerung im Wechsel auf die Radstrecke geht. Die drei Radrunden bewältigt sie dann im Soll, berücksichtigt man, dass die kalten Finger selbst das Schalten und vor allem die Abfahrten auf dem Rad zu einer einzigen Herausforderung machen. Magenschmerzen und die einsetzende Unterkühlung machen dann die Laufstrecke auf den Heitern und die steilen Downhill-Passagen zu einer reinen Willensleistung!“ sieht Kasselmann das Rennen seiner Athletin. Nadine Truppat kommt überglücklich in 10:10:09,5 Stunden ins Ziel. Damit belegt sie Platz 24 in der Gesamtwertung bei den Frauen und Platz 4 in ihrer Altersgruppe W40 – W44. „Wenn ich ihre Entwicklung von einer Torfrau im Handball zu einer Ausdauersportlerin mit Begeisterung sehe, ist das für mich immer noch kaum zu fassen!“ freut sich Kasselmann schon auf ihre nächsten Starts.

Bewundernswert auch das Abschneiden der Duathlon-Spezialistin Beate Pelani. Die Athletin des Marathon-Club Menden mit Startrecht für den Tri-Speed Marienfeld trainiert seit mehreren Monaten ebenfalls unter der Anleitung von Hans-Jürgen Kasselmann. „Sie ist nach ihrer COVID-Infektion ein Beispiel für die möglichen extremen Auswirkungen dieser Erkrankung. Die unter der Kennzeichnung Long-COVID zusammengefassten Langzeitfolgen haben ihr den Wiedereinstieg in das Wettkampfgeschehen sehr schwer gemacht. Umso mehr freue ich mich auch für sie, dass unsere gemeinsame Trainingsarbeit in Zofingen zum Erfolg geführt hat. Auch wenn gerade auf den Laufstrecken eindeutig noch immer Einschränkungen zu erkennen waren, ist die Leistung ein Fingerzeig dafür, dass es doch weiter geht.“ so Kasselmann. Beate Pelani kommt in 9:40:13,3 Stunden in Ziel. Dabei kann die routinierte Athletin vor allem auf dem Rad überzeugen, wird mit dieser Leistung 21. in der Gesamtwertung der Frauen und gewinnt damit die Bronzemedaille in ihrer Altersgruppe W50 – W54.