Juliane Ilgert – erfolgreiche ASICS-Frontrunnerin

 

Bericht von Anita Kaderhandt

 

Mit Juliane Ilgert hat der Marathon-Club Menden seit zwei Jahren eine der aktivsten ASICS-Frontrunnerinnen in seinen Reihen. Bei den Frontrunnern handelt es sich um eine stetig wachsende Anzahl Laufbegeisterter, die einen Großteil ihrer Freizeit in Laufschuhen verbringen, erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen und sich kompetent in der Laufszene engagieren.

Seit 2010 fördert der Sportausrüster ASICS dieses Projekt, indem die Athleten eine maßgeschneiderte Unterstützung im sportlichen Alltag erfahren.. Durch motivierende Teamerlebnisse und die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch sind die Mitglieder zu einer eingeschworenen internationalen Gemeinschaft geworden. Allerdings ist es nicht einfach, in diesen Kreis aufgenommen zu werden. Im Jahre 2016 standen 5000 Bewerbern aus Deutschland lediglich 55 neue Plätze zur Verfügung. Hat man diese Hürde jedoch überwunden, bietet sich eine Reihe handfester Vorteile: Die geförderten Mitglieder werden von einem Expertenteam beraten und betreut und können kostenlos an Team-Workshops und nationalen und internationalen Laufevents teilnehmen. Zudem erhalten sie eine komplette aktuelle Premium-Laufaustattung sowie exclusive Testprodukte und sind zugleich Aushängeschild des Laufsports und Markenbotschafter.

Diese Basisunterstützung bildet für Juliane Ilgert einen unverzichtbaren Grundpfeiler für das „Trailrunning“ – einer extremen Version des guten alten Wald- bzw. Geländelaufs, bei dem es auf schmalen Pfaden über Stock und Stein geht. Für die MCM-Sportlerin ist hieraus eine große Leidenschaft für Outdoor-Abenteuer überwiegend in Mittel- und Hochgebirgsbereichen in europäischen, aber auch außereuropäischen Regionen erwachsen.

Als bisher größten sportlichen Erfolg und zugleich beeindruckendstes persönliches Erlebnis nennt die 27jährige Jurastudentin die Besteigung des Mount Elbrus auf eine Höhe von 5642 m in Verbindung mit dem 60 km Elbrus World Race Ultramarathon. Hier ist sie, laut eigener Aussage, zum ersten Mal an ihre mentale Grenze gestoßen: ,,Erschöpfung, Müdigkeit und Schmerzen waren so groß wie nie zuvor.“ Vor allem hat sie hier erfahren, wie wichtig Teamgeist ist:,,Ohne mein Team wäre ich nicht vom Elbrus runtergekommen. Ich hätte mich sicher vor Erschöpfung zum Schlafen hingelegt und wäre erfroren.“

Neben dieser außerordentlichen Extremleistung im russischen Elbrusgebirge hat die sympatische Sauerländerin im Jahre 2017 noch weitere Herausforderungen erfolgreich bestanden:

80 km Brocken Challenge im Harz – 63 km Zugspitze Ultramarathon – 46 km Josef Kaderhandt-Waldlauf in Menden – Allgäu Panorama Marathon – Frankfurt Marathon.

Auch für das Jahr 2018 haben ihre Pläne schon feste Gestalt angenommen: Als Auftakt steht im April das African XTrail Race an – ein dreitägiger Etappen-Ultramarathon durch die südafrikanischen Overberge -, gefolgt vom zweiten Höhepunkt, dem 250 km langen Transalpin Run, im September. Zudem ist die Teilnahme an möglichst allen Laufveranstaltungen, die der Marathon-Club Menden über das Jahr bietet, für Juliane eine Selbstverständlichkeit.

Wie schafft man es nun aber, sich über das ganze Jahr zu motivieren und wie gestaltet sich das umfangreiche

Training? Und – gibt es während des Wettkampfs, wenn alle Glieder schmerzen, nicht auch mal den Gedanken ans Aufgeben?

Hier hat Juliane die Erfahrung gemacht, sich nicht ganz streng an die von ihr unter Einbeziehung der zahlreichen Laufliteratur selbst aufgestellten Trainingspläne zu halten und öfter mal ,,unspezifisch“ durch bergiges oder hügeliges Gelände zu laufen. Durch eine langfristige Vorbereitung entwickelt sie dabei körperlich und mental ein großes Kraftpotential. Der jeweilige Ultramarathon gewinnt dabei soviel Sinnhaftigkeit, dass Aufgeben keine Option ist. Zudem schließt sie sich gern Mitläufern an, was auf den langen Distanzen zusammenschweißt und für zusätzliche Motivation sorgt. Das Anpeilen und Verfolgen von weitgesteckten Zielen, wie z.B. die für das Jahr 2019 geplante Teilnahme am  100 Tage dauernden Pacific Crest Trail – einem 4279 km langen, in Nord-Südrichtung verlaufenden Extrem-Gebirgslauf durch den amerikanischen Westen – erfordern ein langfristiges und konsequentes Hinarbeiten – und stärken so das Durchhaltevermögen nachhaltig.

Als grundlegende Erfahrung bezeichnet die Ausnahmeathletin, dass lange Laufeinheiten ihr ein hohes Maß an Inspiration, Leidenschaft und Lebensfreude vermitteln, insbesondere in Zeiten, wenn Verpflichtungen, Alltagsroutine und Stress überhand nehmen. Ein Befund, den jeder langjährige Läufer teilen kann, sofern er nicht ausschließlich auf die Verbesserung seiner Wettkampfergebnisse fixiert ist. Hier kommt ihre grundsätzliche Einstellung zum Sport als integraler Bestandteil des eigenen Lebens zu Tage, der nicht auf kurzfristige  Erfolge, sondern auf langfristigen, ja sogar lebenslangen Erhalt der Lauffreude und damit einhergehender Lebensfreude und Lebensqualität abzielt.

Zum Jahresabschluss hat Juliane Ilgert noch eine besondere Ehrung erfahren – bei der Wahl der erfolgreichsten Frontrunner kam sie in der Endrunde unter die letzten Fünf.