Ironman Nizza – Frankfurt und Langdistanz in Roth

Der Marathon-Club Menden feiert in der in ihrem Höhepunkt laufenden Triathlon-Saison seine drei „Ironmänner“ – Dennis Breiser, Christoph Kemper und Michael Nottebohm.

Ironman Nizza – Dennis Breiser wird zum „IronChamäleon“

Eigentlich verrückt – aber so ist er halt unser Dennis Breiser. Auf seiner Tour durch Europa zur Unterstützung des Caritas Projektes Chamäleon kommt er nach Nizza zu einem geplanten Aufenthalt, sieht er die Plakate des Ironman Nizza und entschließt sich kurzerhand zu starten. Auch wenn die Veranstaltung längst ausgebucht ist, erhält er aufgrund seiner Story einen Startplatz vom Veranstalter. Die Ausrüstung bekommt er ebenfalls gestellt. Das Rennrad wird geliehen. Versehen mit guten Ratschlägen aus der Heimat ging es dann früh morgens auf die durch den Veranstalter aufgrund der großen Hitze gekürzten Teildisziplinen des Ironman – 3,8km Schwimmen – 154km Rad und 30 km Laufen. Das Schwimmen lief mit 1:12:40 Std erstaunlich gut ist Dennis stolz: „Bind defensiv im Viererzug geschwommen – das lief richtig rund!“. Auf dem Rad konnte Dennis dann zeigen, dass er die mehr als 14.000 zurückgelegten Radkilometer auf seiner Reise gut angelegt hat – er kommt auf dem anspruchsvollen Kurs durch die Berge nach 5:42:18 Std in die Wechselzone. Beim Laufen beißt er sich dann trotz Beschwerden durch und erfüllt sich seinen Traum in einer Gesamtzeit von 11:55:15 Std und darf sich „IronChamäleon“ nennen. Die Anekdote des Rennens ist, dass Maskottchen Chamäleon „Leo“ immer hinten in der Trikottasche mit dabei war, „auch wenn die Schiedsrichter mächtig stress gemacht haben – das war mir das Wichtigste – mein ständiger Begleiter musste mit!“ so Dennis Breiser. Inzwischen sind die Spuren des Ironman verarbeitet und Dennis fährt mit dem Rad bei Savona weiter nach Norditalien.

Ironmann Frankfurt – Christoph Kemper finisht im Frankfurter Glutofen

Christoph Kemper bewältigt seinen ersten Ironman – drei bewältigte Langdistanzen stehen bereits auf seinem Konto –  bei Temperaturen knapp unter 40 Grad bei der European Championship in Frankfurt. Dieser Höhepunkt der Triathlonsaison in Deutschland zieht neben den vielen Triathleten aus der ganzen Welt auch Unmengen an Zuschauern an den Strecken und vor dem Fernseher bei der Liveübertragung des Wettkampfs in den Bann.

Das Schwimmen im 25 Grad warmen Langener Waldsee früh morgens, gestartet mit den Agegroupern nach dem Elitefeld um Jan Frodeno, Sebastian Kienle und Patrick Lange, läuft als „angenehmer“ Teil des Wettkampfs mit 1:17:09 Std allerdings nicht so richtig rund. Christoph hat auf dem Kurs mit der niedrig stehenden Sonne, der dadurch stark reflektierenden Wasseroberfläche und der eingeschränkten Orientierung so zu kämpfen, dass er in einer großen Gruppe von Athleten deutlich vom optimalen Kurs abkommt. Auf der Radstrecke über 185 km bekommt Christoph dann auf den 2 großen Runden durch das Maintal und die Wetterau mit dem berüchtigten Zuschauermagneten Heartbreak Hill in Bad Vilbel die extremen Temperaturen und den warmen Wind zu spüren. Nach der ersten Runde noch gut im Plan, erreicht er von Krämpfen geplagt nach 5:47:34 Std die Wechselzone. Auf der vier Mal zu laufenden Runde am Main steht die Luft. Christoph läuft nach einer kurzen Erholungspause im Wechselzelt aber trotzdem den Marathon in 4:48:28 Std auch Dank der fantastischen Unterstützung der Versorgungsteams des Veranstalters an der Strecke durch. Auf dem Römer steht dann im Ziel eine Gesamtzeit von 12:12:34 Std auf der Uhr. Das bedeutet aber auch Platz 807 im Gesamtklassement von über 2.400 Starter.

Einlauf auf dem Römer

Challenge Roth – Michael Nottebohm überglücklich nach erfolgreichem Einstieg auf der Langdistanz

Michael Nottebohm schafft seinen ersten Ironman bei der Challenge Roth. Bei der klassischen Distanz – immerhin gibt es diesen Wettkampf schon seit Ende der 80er Jahr – wurden die 3,8 km im Main Donau Kanal geschwommen, der am Ufer und auf den Brücken von mehreren 1000 Zuschauern gesäumt wurde. „Mit der Schwimmzeit von 1:15:46 Std bin ich sehr zufrieden. Allerdings hatte ich Wasser in die Brille bekommen, sodass nach dem Schwimmen meine Augen sehr gereizt waren. Ich habe dann Vieles nur noch verschwommen gesehen. Deshalb musste ich beim Radfahren das Tempo rausnehmen und bin dann quasi 180km Blindflug gefahren“ berichtet Nottebohm. Die profilierte Radstrecke mit dem Highlight Anstieg am Solarer Berg mit mehreren 10000 Zuschauern bewältigt er in 5:53:18 Std. „Das ist wie Tour de France-Fahren, das vergisst du dein Leben lang nicht mehr.“ so Nottebohm. Auf der abschließenden Marathondistanz am Kanal bekommt Nottebohm allerdings Magenprobleme und musste bei km 25 und 34 zweimal einen „Boxenstopp“ einlegen. „Sonst wäre mit Sicherheit eine bessere Laufzeit drin gewesen, da ich ansonsten keine körperlichen Probleme hatte! Aber das Ziel vor Augen sind die letzten 3- 4km wie Fliegen. Und wenn du dann in das Triathlon-Stadion in Roth mit seinen 15.000 Zuschauern einläufst ist aller Schmerz vergessen, fühlst nur noch Freude, Stolz, Glück und willst das immer wieder erleben!“ zeigt sich Nottebohm nach 11:35:15 Std und Gesamtplatz 1.543 überglücklich.