Als einer der letzten klassischen deutschen Marathonveranstaltungen fand die bereits 59. Auflage des Marathons in Essen „Rund um den Baldeneysee“ statt. Für den ältesten, kontinuierlich durchgeführten Marathon in Deutschland hatten sich knapp 500 Teilnehmer/-innen entschieden.
„Dieser Marathon ist vom Charakter eher ein Landschaftsmarathon, ganz sicher nicht zu vergleichen mit den in diesem Jahr bereits vorausgegangen Stadtmarathons in Hamburg oder Berlin. Der Kurs führt über 2 Runden zumeist auf wunderschönen Radwegen rund um den Baldeneysee. Hier ist man aber bei der vergleichbar geringen Teilnehmerzahl schnell allein. Bei Wind kann es auch noch so richtig schwer werden, da der dann den Läufern/-innen zumindest auf einer Seite des Kurses so richtig entgegensteht. Umso wichtiger sind dann die vom Veranstalter eingesetzten Pacer, die als Orientierung eine wertvolle Hilfe für die gesamte Distanz bilden. Die Gruppen um die Pacer laufen bildlich gesehen wie Perlen an der Schnur um den See!“ so Kasselmann, der als Coach drei seiner Schützlinge begleitete. „Ich hatte eigentlich nach der Absage des VIVAWEST Marathons auch mit einem deutlich größeren Teilnehmerfeld gerechnet. Die perfekt organisierte Veranstaltung hätte es vor allem bei dem optimalen Laufwetter auch sicher verdient gehabt. Offensichtlich gibt es aber noch viele verunsicherte Läufer/-innen, die bei den vielen Absagen der großen Stadtmarathons erst wieder im kommenden Jahr mit Planungssicherheit an den Start gehen wollen. Man läuft einen Marathon nicht eben so!“
Mit dem Top Ergebnis des Vereins läuft Alexander Althöfer mit einer Zeit von 2:55:21 Std in der Gesamtwertung auf Platz 18 und in seiner Altersklasse M40 auf Platz 3 ins Ziel. „Für ihn ging es nach langem Trainingsanlauf durch die vielen Absagen von geplanten Marathonstarts zunächst darum, einen Deckel auf die unrunde Marathonsaison in diesem Jahr zu machen. Das ist ihm bei diesem spontanen Entscheid für den Start in Essen bei einer am Anfang defensiven Renneinteilung ganz sicher gelungen. Er hat sich am Anfang für das Laufen in der Gruppe um den 3:00 Stunden Pacer entschieden, ist dann aber nach ca. 10 Kilometern mit einer sehr gut funktionierenden Gruppe ganz gleichmäßig nach vorne gelaufen. Auch wenn er damit in der Endabrechnung nicht ganz zufrieden war, ist das Ergebnis und vor allem der Rennverlauf eine gute Perspektive für 2022!“ so Kasselmann.
Begeistert zeigt er sich dann von der Performance seiner 2 Marathon-Einsteiger am Baldeneysee. MCM Neumitglied Dirk Gawron läuft gleich bei seinem ersten Marathon in 3:11:43 Stunden auf Platz 50 der Gesamtwertung und Platz 8 der Altersklasse M 35 ins Ziel. „Nach den letzten Trainingseindrücken hatte ich ihm vorgeschlagen, in der 3:15 Stunden Pacer Gruppe zu laufen. Daran hat er sich strikt gehalten. Er konnte dann die letzten Kilometer noch einmal so richtig zulegen. Das war in der Endabrechnung ein perfektes Rennen mit einer ebenfalls deutlichen Perspektive für den Folgemarathon im Frühjahr 2022.“
Ganz besonders beeindruckt zeigt sich Kasselmann auch vom gelungenen Marathon-Debut von Mendens ehemaliger Vorzeigehandballerin Anka Stratmann. „Uns verbindet eine lange gemeinsame sportliche Zeit. Kennengelernt habe ich sie in der Unterstützung der Trainingsarbeit der Damenmannschaft zunächst der HSG Menden Lendringsen und dann zu Bundesligazeiten bei den Wölfen. Deshalb war es für mich selbstverständlich, sie bei ihrem Wunsch zu unterstützen, nach ihrer aktiven Zeit als Handballerin einen Marathon zu laufen. Das war dann bis zu ihrem Start am Baldeneysee ein langer Anlauf. Erst sollte es im letzten Jahr der Marathon in Köln sein. Nach der Absage und den Einschränkungen der Corona-Pandemie fiel die Entscheidung in diesem Jahr auf den VIVAWEST Marathon – und nach der erneuten Absage eben auf Essen. Es ist für mich dabei schon bewundernswert, wie sie diese Rückschläge weggesteckt hat und jedes Mal wieder hochmotiviert eingestiegen ist. Dabei ist die Trainingsarbeit in der Planung und Belastungssteuerung mit ihr immer perfekt gelaufen. Sie hat sich in ihrem Leistungsvermögen bei jeder Vorbereitungsschleife auch Stück für Stück gesteigert. So ist dann aus dem ursprünglichen Ziel, den Marathon durchzulaufen auch das Potenzial für dieses Ergebnis herausgekommen. Sie ist einen Kilometer wie den anderen in der 3:45er Pacer Gruppe gelaufen, hat dabei alles wie vorher trainiert richtig gemacht!“ Anka Stratmann läuft in 3:44:03 Stunden bei den Frauen gefeiert auch von ihren ehemaligen Mitspielerinnen Kathrin Baer und Lisa Gerbe auf Platz 25 in der Gesamtwertung und sogar Platz 2 ihrer Altersklasse W35.